Das abhörfähige Telefon „Variant“
Ғылым және технология
Wir wurden in unserem Museum (Radio- und Telefonmuseum Wiedenbrück) regelmäßig auf das sogenannte „Stasi-Telefon“ der ehemaligen DDR angesprochen.
Bisher mussten wir mit der Achsel zucken, da uns dieses Gerät nur vom Hörensagen bekannt war.
Gab es wirklich ein Telefonendgerät, welches auf vereinfachte Abhörmöglichkeiten konstruiert war?
Ist es ein Mythos oder wurde das Gerät tatsächlich zum Abhören eingesetzt?
Hierzu gibt es sehr unterschiedliche, und teils widersprechende Aussagen.
Heute können wir es wenigstens den Museums-Besuchern zeigen:
Es ist das Gerät „Variant Typ: N“ aus dem VEB Nordhausen ab Baujahr 1966
Achtung: Mit diesem Filmbeitrag wollen wir lediglich die technischen Hintergründe erklären und demonstrieren.
Ich möchte das Thema weder moralisch, noch politisch bewerten und auch keine falschen Behauptungen in den Umlauf bringen....
Die Telefonhandvermittlung die als „Abhörstudio“ gezeigt wird dient nicht zum Abhören. Es ist die OB-Vermittlung (OB62) aus dem Museum im STASI-Bunker in Machern bei Leipzig.
Die Abhöranlage für Leipzig hingegen befand sich im Neubau der Bezirksverwaltung.
Пікірлер: 37
Bei elektronischen Geräten in der DDR wurde immer ein Schaltplan mitgeliefert.
Ein ungeheuerliches Faktum, danke für diese Darstellung ❣️ Wenn man bedenkt, daß das Abhören in der heutigen Digitaltechnik auf nahezu unbegrenzten räumliche Abstände möglich ist, sollte man beim Telefonieren oder Schreiben wirklich aufpassen, was man von sich gibt...!
Sehr schönes Video, vielen Dank dafür. Ich habe das Variant noch hier bei uns im Schlafzimmer stehen, es ist am Analoganschluss der Fritzbox angeschlossen und es funktioniert für ausgehende Anrufe mit Wählscheibe einwandfrei, eingehende Anrufe funktionieren genau so gut. Die Steuerleitung habe ich nicht belegt. Ich liebe das Telefon schon wegen den Wecker.
Und heute kaufen wir unsere Abhörgeräte selbst und schleppen sie überall hin mit. ^^
Die St-Ader wurde in den 60er Jahren von der Bundespost bereits am FeAp 611 als G-Ader für den Gebührenzähler eingeführt. In der DDR wurde sie nur in einem Ausnahmefall, dem Interhotel Potsdam, mit großem technischen Aufwand zum Raumabhören eingesetzt.
Wie schon im Beitrag besprochen, war das Kabelnetz der DDR in seiner Kapazität äußerst beschränkt. Zu jedem Teilnehmer noch eine St-Leitung zu schalten war aus Kapazitätsgründen nicht möglich und auch nicht notwendig. Meißt wurden am HVt zusätzliche Rangierdrähte aufgelegt, viel seltener am KV oder LV. Oft hat man sich auch erst in den Ortsverbindungsstellen auf den jeweiligen Vorwähler aufgeschaltet. Ja, die St-Leitung war beim Variant vorhanden, wurde aber von den Insidern oft gleich abgezogen.
Ein sehr spannendes Video! Mein „Variant“ hat die Seriennummer 0002, also genau das Nachfolgemodell.
Tja, heute macht man das mit dem Abhören von Festnetztelefonen mittels eines kleinen SIP-Proxies in der Wohnung oder im Büro. Bei Mobiltelefonen macht man das per IMSI-Catcher.
Vielen Dank. 73.
Heute wird es nicht besser sein. Wir haben ja genug Kameras und Mikrofone am Internet in der Wohnung. Aber schön die Art und Aufwand von damals zu sehen. Viele Grüße!
Das ist wirklich hochinteressant. Könnte die Steuerleitung vielleicht so ein "Dual-Use" Ding gewesen sein? Mir würde aber noch ein legitimer Nutzen für die Steuerleitung einfallen, damit könnte man doch im aufgelegten Zustand tatsächlich etwas steuern. Eine Telefonnanlage vielleicht, oder einen Türsummer?
Mir fällt mit diesen Beitrag hier eine Epesode ein, dass bei jemanden in seine Wohnung ein ungezwungenen Gespräch erst dann lief, wenn ein Kissen auf dem Telefonapparat gelegt wurde.
Wiedenbrück?Der Radiospulenwickler DetektorEde grüsst❤😂😂😂aus Weimar.Thr. bin Rente!
Abhörfunktion gleich mit eingebaut, das ist schon ziemlich krass. Bau doch mal das MfS-Infrarot-Telefon nach. Ich hab gehört, dass manche Jugendgruppen von Berliner Amateurfunk-Vereinen die Dinger bauen, als Einstiegsgeräte.
Bei uns in der Firma sind noch einige von diesen Telefonen im einsatz.
Wieder super Video, war erst vor kurzem in den Museum. Hatte sehr nette und informative Gespräche dort.
@radio-bauprojekte
17 күн бұрын
Vielen Dank!
Ich habe, vermutlich, exakt das gleiche Gerät, nur das die Seriennummer hinter Typ fehlt und dort auch nie eine Nummer stand. Das Feld ist praktisch blitz blank.
Ich hatte mal ein DDR Telefon mit West-Stecker. St. War nicht angeschlossen. Musste aber auf der Platine eingesteckt sein, damit das Telefon fonktioniert hatte. Keine Ahnung warum.
Vielen Dank für dieses Video!😊 In Ihrer Video-Vorschau hatte ich lange auch den Beitrag "Hatte die BRD auch ein abhörfähiges Telefon?" gesehen und auch eine entsprechende Benachrichtigung aktiviert. Wird dieser Beitrag nicht mehr von Ihrem Kanal ausgesendet? Herzliche Grüße.
@radio-bauprojekte
7 күн бұрын
Doch, der Beitrag wird noch kommen. Ich habe mich lediglich für eine andere Reihenfolge entschieden.
7:38 Das glaube ich jetzt nicht! Mein Opa arbeitete zu DDR Zeiten in leitender Position in der örtliche LPG und hatte solch einen Apparat (2er Anschluss zusammen mit der Gaststätte). Mutter berichtete mir, dass in den 1970er Jahren des öfteren das MfS zu Besuch kam, weil er auch kein Blatt vor den Mund nam. BTW: Es gibt hier auch ein Video: "Fasse Dich kurz - Telefonieren in der DDR".
Dieses Video hätte man auch mit einem FeTap 611 der Deutschen Bundespost drehen können, der hatte die G-Ader, beim Variant St-Ader, bereits seit den 60er Jahren.
@radio-bauprojekte
4 күн бұрын
Das alles sind Dinge, die wir bisher nicht wussten!
Alle Telefone in der DDR hatten den St Anschluss (grauer Draht). Das war kein Geheimnis.
Ich finde, dass die Wählscheiben den West-Wählscheiben sehr ähnlich sind. Wurde die im Westen gekauft oder hat der Westen die in der DDR gekauft oder hat die DDR die Westwählscheiben nachgebaut?
Mir ist kein Fall bekannt, in dem mehr als die a/b-Leiter angeschlossen waren.
@radio-bauprojekte
7 күн бұрын
Doch! Z.B. im Hotel Potzdamm
😍
Gab es ähnliche Apparate in der Bundesrepublik? Konnte man bundesdeutsche Geräte ebenfalls ohne Umbauten mit aufgelegtem Hörer abhören?
@radio-bauprojekte
15 күн бұрын
Da ist nichts bekannt.
In Nordhausen sind auch viele Fernschreiber
@radio-bauprojekte
18 күн бұрын
Ja vom dortigen Museum wurde ich bereits unterrichtet.
Der "Stasimann" sollte aber nicht all zu weit weg gesessen haben... sonst sind die Leitungsstörungen zu groß. Auch sollten hier keine Kohlekapseln sondern Transistorkapseln zum Einsatz gekommen sein.
@radio-bauprojekte
18 күн бұрын
Welch Bezeichnungen hatten die Kohlekapseln und die Transistorkapseln in der DDR?
Die DDR: Einfach ein wunderbarer Staat!