Bürgergeld: Ja oder Nein? Susanne Hansen und Nora Seitz im Gespräch | maischberger

Hilft das geplante Bürgergeld gegen die zunehmende Armut in Deutschland? Oder droht so eine Abwertung für all jene, die auch mit Arbeit nur knapp über den dann gewährten Betrag kommen? Darüber diskutieren bei Sandra Maischberger: Die Hartz-4-Bezieherin und Aktivistin bei #IchBinArmutsbetroffen Susanne Hansen und die Fleichermeisterin Nora Seitz, die als CDU-Mitglied dem Bürgergeld kritisch gegenübersteht.
Nora Seitz fragt sich: „Was ist Arbeit in Deutschland eigentlich noch wert?“. Sie kritisiert das geplante Bürgergeld. Insbesondere mangelnde Sanktionen seien nicht angemessen. Es müsse sichergestellt werden, dass arbeitende Menschen „Anerkennung“ bekämen. Sie selbst erlebt momentan eine schwere Phase. Durch die hohen Energiepreise sind die Kosten ihrer Fleischerei gestiegen. Sie sieht das Handwerk in Deutschland in Gefahr.
Susanne Hansen hingegen ist seit einigen Jahren im Hartz4-System. Unverschuldet, nach einer Trennung von ihrem Mann, der Hauptverdiener war. Nun lebt sie mit ihrem Sohn von 102 Euro in der Woche. Das sei „nicht genug“, so Hansen. Sie stellt klar: „Armut trifft dich. Krankheit, Trennung, Unfälle - es kann jeden treffen.“
Deshalb engagiert sie sich unter dem Hashtag #IchbinArmutsbetroffen, um auf die Situation einkommensschwacher Menschen in Deutschland aufmerksam zu machen. Sie hält eine Erhöhung der Hartz4-Sätze für notwendig. Das Bürgergeld sei jedoch „nicht einmal ein vollständiger Inflationsausgleich“.
Auch Seitz spürt die steigenden Preise vor allem im Einkauf, muss diese im Verkauf an Kunden weitergeben. So werde die Weihnachtsgans zum „Luxusprodukt“. Auch sie stimmt einer Erhöhung des Bürgergeldes im Prinzip zu, kritisiert aber, dass der Abstand der Zahlungen in der Höhe zu nah an dem Satz des Bürgergeldes liege.
Hansen kritisiert: „Das ist eine Politik, die Arme gegen die Ärmsten ausspielt“. Es brauche einen höheren Mindestlohn, der Konflikt dürfte nicht „auf dem Rücken der Ärmsten“ ausgetragen werden. Die Politik müsse Verantwortung übernehmen, denn: „Wir haben uns die Armut nicht ausgesucht.“
Zur ganzen Sendung vom 22.11.2022 geht es hier:
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Außerdem zu Gast waren:
Cem Özdemir (Bundeslandwirtschaftsminister)
Gerhard Delling (Sportmoderator und Journalist)
Anna Schneider („WELT“)
Hajo Schumacher (Kolumnist und Autor)
Twitter: / maischberger
#maischberger #Bürgergeld #IchbinArmutsbetroffen

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