Unser heutiges Video beginnt mit einer ungewöhnlichen Perspektive: der Sicht von Kamera 4 hoch auf der Spitze des Baugerüsts. Sie zeigt uns an diesem stürmischen Nachmittag einen mutigen jungen Uhu, der von ganz oben zielstrebig in die Tiefe abfliegt, um im Gestrüpp zu verschwinden. Zwei seiner Geschwister beobachten wir später, wie sie unbeeindruckt von den starken Winden in schwindelerregender Höhe ihre Beutespiele machen und ihre Jagdtechnik üben. Gegen Abend, kurz vor halb neun, verabschieden sich die beiden dann aus der obersten Etage und fliegen zu ihrem aktuellen Stammplatz im zweiten Stock der Ruine. Hier treffen sie zehn Minuten später auf das letzte, etwas verspätete Mitglied des Trios (2:30).
Von ihrem Aussichtsplatz aus begeben sie sich zum Flugtraining im Windkanal, nämlich hoch auf das Gerüst und die Mauerkrone, die bei diesen Böen besonders reizvoll erscheint (4:30). Während der Wind pfeift, haben sich die jungen Uhus zu einem spielerischen Training versammelt. Über die eisernen Streben und Plattformen des Gerüsts turnen sie geschickt auf dem Metall, und ihre scharfen Krallen finden Halt auf der rauen Fassade des alten Gemäuers (5:00). In luftiger Höhe genießen sie das Spiel im Wind, ihre Federn tanzen im Rhythmus der Böen. Hier können sie außerdem auf mehr oder weniger elegante Weise ein Gewölle loswerden (8:20).
Besonders nach Einbruch der Dunkelheit sehen wir unsere Flugkünstler die Windkraft hoch oben auf den Zinnen geschickt für akrobatische Manöver nutzen (11:30). Mit ausgebreiteten Schwingen wagen sie mutige Sprünge von einem Stein zum nächsten und gleiten ein Stück durch die Luft, bevor sie wieder sicher landen. Erst gegen elf finden sie sich wieder am Ruheplatz in der zweiten Etage zusammen und warten auf die Beutelieferung. Und auch wenn es sich diesmal nur um eine kleine Maus handelt, können sie sich damit doch eine Weile beschäftigen (14:25).
Kurz vor Mitternacht ist es Zeit für ein kurzes Nickerchen (17:30). Doch schon eine Dreiviertelstunde später zieht es unsere jungen Eulen wieder auf ihr Klettergerüst. Bis in den frühen Morgen sehen wir sie noch gelegentlich hin und her springen oder ihre Abflüge trainieren, zeitweise begleitet von den Rufen ihrer Eltern (20:55).
Mit dem ersten Licht des Tages kehrt wieder Ruhe ein und die nächtlichen Abenteuer unserer jungen Uhus enden, bis die Dämmerung sie erneut zu ihren mutigen Erkundungen ruft. Bis dahin gehört die Ruine wieder dem hellen Tag und seinen übrigen Bewohnern.